„Die Scheinwerfer werden sonst in einer Corvette verbaut …“. Dieser kleine Nebensatz sagte viel über den Anspruch, welchen das studentische Team beim neuen SolarCar, dem SunRiser, hatte. Denn auch sonst wirkt das SolarCar wie ein vollwertiges Auto – mit dem Unterschied, dass das Fahrzeug die zum Fahren benötigte Energie vollständig selbst erzeugt.
Im Vergleich zu der letzten Generation wurde eine Menge gemacht, sowohl optisch als auch technisch. Dies lässt sich wieder an einem Detail sehen: sauber schließende Türen sind keine Selbstverständlichkeit, im Gegenteil – daran scheitern zum Teil kommerziell vertriebene Kleinserien. Aber auch sonst bietet der SunRiser eine Menge: sei es der weiter verringerte Luftwiderstand, sei es die Holzvertäfelung, seien es Sitzheizungen – das neue SolarCar bietet eine Menge Komfort, welchen man eher bei Großserienfahrzeugen erwartet.
Möglich machte dies ein Studierendenteam, welches neben ihrem Studium selbstständig das Fahrzeug baute. Möglich machte dies aber auch eine Forschungskooperation mit Thyssen-Krupp. Dr. Heribert R. Fischer, Vorstandsmitglied von Thyssen Krupp Steel, stellte daher das Fahrzeuggemeinsam mit der Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum Ottilie Scholz, dem Vater des SolarCar Projektes Prof. Pautzke und dem Teamleiter des SunRisers Max Ehl vor.
Dabei wurde betont, dass es sich bei der Kooperation nicht um ein Sponsoring handelt, sondern um einen Forschungsauftrag. Die Studierenden entwickeln und testen in dem Fahrzeug gemeinsam mit Thyssen-Krupp Steel auf Stahl basierende Leichtbaukomponenten, welche anschließend in die Großserienproduktion der Autoindustrie eingesetzt werden sollen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen auf allen Seiten, und nach dem ersten Blick auf dem Fahrzeug kann man wohl sagen: die Erwartungen wurden übertroffen.
Wie gut das Fahrzeug wirklich ist, das wird sich im Oktober auf der SolarChallenge in Australien zeigen. In der vergangenen Challenge hat die Vorgeneration des SolarCars den zweiten Platz in der Michelin-Klasse erreicht. Die Michelin-Klasse ist ganz maßgeblich durch die Bochumer entstanden; Die Grundvoraussetzung dieser Klasse ist, dass die teilnehmenden Fahrzeuge eine Straßenzulassung im Heimatland haben, und die Bochumer waren eine der ersten mit diesen Ambitionen. Man darf gespannt sein, ob der neue SunRiser das Ergebnis aus dem letzten Jahr übertrifft und so als Gesamtsieger als dem Rennen geht. Wir werden darüber berichten!
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