Mobilitätsperspektiven an der Ruhr-Universität

Wer innerhalb des Semesters um kurz vor 8:00 Fahrgast in der Bochumer U35 ist, hat es bereits am eigenen Leibe erfahren: Die Ruhr-Universität Bochum ist erfolgreich. So erfolgreich, dass ihre Studenten den Nahverkehr bis an die Grenze der Überlastung bringen – und die Parkplätze überquillen. Und das Ende des Wachstums ist nicht in sicht – immer mehr junge Menschen möchten studieren, und der doppelte Abiturjahrgang wartet auch schon.

Statt das Problem nur der Bogestra zu überlassen, hat sich das Dezernat 5 der Ruhr-Universität hingesetzt und eine umfangreiche Befragung der Studenten gemacht. Das Ergebnis beinhaltet einige interessante Details. So nutzen knapp 2/3 der Studenten den ÖPNV, knapp 1/3 ein eigenes Fahrzeug. Bei den Beschäftigten ist es etwa umgedreht. Fahrräder werden nahezu gar nicht genutzt – von den Studierenden noch weniger als von den Beschäftigten. Außerdem zeigt die Studie ein riesiges Potential zur Veränderung – insbesondere zu einer verstärkten Nutzung von Fahrrädern.

An anderen Universitäten läßt sich zeigen, dass das eine Änderung durchaus möglich ist. So hat die Uni Lancaster die Anzahl der autofahrenden Mitarbeiter von 55,8 % auf auf 46,3 % senken können. Dies kam dem ÖPNV und dem Rad zu Gute. Ähnliches hat die Ruhr-Universität nun auch vor.

Nicht viel Platz für große Parkplätze: Die RUB sucht nach neuen Mobilitätsstrategien. Illustration © Ruhr-Universität Bochum.

Neben Konzepten wie der Staffelung der morgendlichen Anfangszeiten zur Entlastung des ÖPNV ist auch eine erhebliche Attraktivitätssteigerung des Fahrrads geplant. Dabei werden auch eBikes berücksichtigt. Das heißt, es werden für derartige Fahrräder konzipierte Boxen gekauft, welche Ladeinfrastruktur und Rad sicher verstauen. Alle Änderungen sollen transparent und übersichtlich online dargestellt werden, damit sie schnell ihren Weg zu den Studenten finden. Ein erster Aufschlag des Online-Portals ist bereits jetzt online und bietet detaillierte Informationen zu den jeweiligen Verkehrsmitteln.

Die Ruhr Universität geht somit die Verkehrsprobleme mit vielen verschiedenen Lösungsansätzen an – und geht dabei viel weiter als die üblichen Forderungen nach mehr Parkplatzfläche. Die zur Zeit am weitesten verbreitete Form der Elektromobilität – das eBike – ist einer der Lösungsstrategien. Sobald es die Tankstellen gibt, werden wir diese natürlich besuchen und hier auf dem Blog zeigen.

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