Zahlreiche Projektpartner und Gäste fanden sich heute in der Jahrhunderthalle in Bochum zur Vorstellung der Schaufenster-Bewerbung Elektromobilität ein. Gleich zwei innovative Bochumer Konzepte zur Mobilität von morgen wurden präsentiert: Der Nahverkehr 2.0 und das Kompetenzzentrum Qualifizierung.
Weiteres Bildmaterial finden Sie hier.
Schaufenster zu einer nachhaltigen Zukunft: „Bochum ist die Stadt der Elektromobilität“ – Vorstellung der Bochumer Projekte zur Schaufenster-Bewerbung des Landes NRW:
- ÖPNV, Carsharing und Elektromobilität zum „Nahverkehr 2.0“ verknüpfen
- Qualifizierung für Schlüsseltechnologie im Kompetenzzentrum bündeln
BOCHUM/BERLIN. Im Wettbewerb um die „Schaufensterregionen“ wird zurzeit in Berlin entschieden, in welchen Ländern die Bundesregierung Elektromobilität als Schlüsseltechnologie für die Mobilität von morgen fördern wird. Gleich zwei innovative Projekte bringt das Bochumer Netzwerk ruhrmobil-E in die Bewerbung des Landes NRW ein: „Bochum ist die Stadt der Elektromobilität“, erklärt Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, die im neuen Opel Ampera zur Projektvorstellung angereist war. „Mit dem Konzept Nahverkehr 2.0 und dem Kompetenzzentrum Qualifizierung werden wir dieses Profil noch weiter schärfen“. Hinter den beiden Projektbewerbungen steht eine breite Kooperation starker Partner – von der Ruhr-Universität und der Hochschule Bochum über die IHK und Kreishandwerkerschaft bis hin zur BOGESTRA AG, den Stadtwerken Bochum, TÜV und DGB.
Die Bundesregierung will Deutschland zum „Leitmarkt und Leitanbieter“ für Elektromobilität ausbauen und stellt dafür in den kommenden drei Jahren Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. Bis April 2012 will der Bund drei bis fünf Regionen als „Schaufenster“ auswählen und deren Projekte finanziell unterstützen. „Die Schaufenster Elektromobilität dienen dazu, Fachleute, Technologie und Know-how im Bereich der Elektromobilität regional zu verknüpfen, in ihrer Arbeit zu unterstützen und Elektromobilität öffentlichkeitswirksam darstellbar zu machen“, erklärte Karl-Uwe Bütof, Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen, bei der Projektvorstellung in Bochum.
Bochum in zentraler Position auf der „Route der Elektromobilität NRW“ Die nordrhein-westfälische Bewerbung sieht eine „Route der Elektromobilität“ quer durchs Land vor – und dabei nehmen die beiden Bochumer Projekte eine zentrale Position ein: Das „Integrierte Mobilitätskonzept Nahverkehr 2.0“ verknüpft öffentlichen Nahverkehr mit Elektromobilität und Car Sharing – und setzt dabei nutzerfreundlich „alles auf eine Karte“: Mit einem erweiterten ÖPNV-Ticket sollen auch Elektroautos und Fahrräder an Stationen im Bochumer Stadtgebiet ausgeliehen werden können. Das „Kompetenzzentrum Qualifizierung“ soll Aus- und Weiterbildungsaktivitäten in der Elektromobilität bündeln und Pilotfunktion für Nordrhein-Westfalen haben. Beide Projekte wurden im Rahmen des Netzwerkes „ruhrmobil-E“ entwickelt, in dem sich 300 Unternehmen und Institutionen um die Förderung von Elektromobilität in der Region bemühen.
Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region Einig sind sich die Projektpartner in der Bewertung, dass die neue Technologie eine große Chance für Wirtschaft und Verkehr im Ruhrgebiet darstellt: „Elektromobilität ist gerade in der Metropolregion Ruhrgebiet ein Baustein zu einer umweltfreundlichen, zukunftsfähigen Mobilität und kann ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region werden“, sagte Helmut Diegel, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet zu Bochum. „Wenn das integrierte Mobilitätskonzept Nahverkehr 2.0 gefördert und umgesetzt wird, kann in Bochum und Umgebung eines der modernsten Nahverkehrssysteme Europas aufgebaut werden“, ergänzte Ernesto Ruge, Sprecher des Netzwerkes ruhrmobil-E.
Qualifizierung als Schlüssel zur nachhaltigen Zukunft Eine Schlüsselrolle nimmt bei der Entwicklung von Elektromobilität die Qualifizierung auf allen Ebenen der beruflichen Bildung ein. „Der flächendeckende Einsatz von Elektrofahrzeugen stellt ganz neue Herausforderungen an Wartung und Instandhaltung – und bietet das Potential für neue Berufsbilder, Studiengänge und Weiterbildungsangebote“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Wolf Ritschel, Leiter des Labors für Automobilinformatik an der Hochschule Bochum. Hohen Qualifizierungsbedarf erkennt auch Gisbert Schlotzhauer, Vorstand der BOGESTRA AG, die mit 18 Hydridbussen eine der größten Flotten in Deutschland betreibt: „Die innovativen Fahrzeuge erfordern einen hohen Sicherheits- und Wissensstandard in den Werkstätten. Darauf müssen wir uns schon heute vorbereiten.“ Die BOGESTRA AG erprobt als eines der ersten Nahverkehrsunternehmen bereits seit 5 Jahren Hybridfahrzeuge im Linienbetrieb auf Alltagstauglichkeit.
Elektromobilität im Alltag: Einsatzgebiete zeigen Einsatzmöglichkeiten im Alltag führten die Projektpartner bei der Präsentation in der Jahrhunderthalle auch ganz praktisch vor: In einer Modellwerkstatt demonstrierten Auszubildende in der Maschinenhalle, welche Herausforderung die Hochvolttechnologie darstellt. Mit einem Hybridbus, Elektroautos und -fahrrädern war in und rund um die Jahrhunderthalle zu erleben, wie Elektromobilität schon heute genutzt werden kann. Die Adam Opel AG hatte für die Gäste einen Shuttle-Service mit dem Opel Ampera vom Hauptbahnhof zur Jahrhunderthalle eingerichtet.
Green Globe: Jahrhunderthalle für nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zertifiziert. Passend zum Thema Nachhaltigkeit war übrigens auch der Veranstaltungsort gewählt: Die Jahrhunderthalle Bochum ist mit dem „Green Globe“ zertifiziert, einem weltweit anerkannten Gütesiegel, mit dem Betriebe für ihren sparsamen Umgang mit Ressourcen ausgezeichnet werden. So nutzt die Jahrhunderthalle zur Beheizung die Abwärme des Kühlwassers aus dem nahe gelegenen Schmiedewerk „Bochumer Verein“.