Sowohl unser Partnerverein ISOR e.V. als auch der BSM feiern dieses Jahr ihr 25. Jubiläum – und das sollte gefeiert werden. Und wie könnte dies anders geschehen als gemeinsam mit weiteren Elektrombilisten auf der 23. Tour de Ruhr? Vom 4. bis 6. Juli ging es so unter dem Motto „Der Ruhr auf der Spur“ quer durch Ruhrgebiet und Sauerland.
Startpunkt war die Akademie Mont Cenis in Herne, wo der Planer Udo Risse die gigantische, auf Holzstämmen aufgestellte Glashalle zeigte, welche ein Büchereigebäude, ein Stadtteilrathaus und eine Akademie des Landes mit Hotelbetrieb überdacht. Die Glashalle hat zur Folge, dass das Gebäude 20 % weniger Energie benötigt. Ein weiterer Clou des Gebäudes: darauf befestigte Photovoltaik-Inseln sind gleichzeitig schattenspendende „Wolken“.
Am Nachmittag ging es dann gemeinsam zum Forschungs- und Technologiezentrum Ladungssicherung Selm. Dort wurde dann auch das 25-jährige Bestehen von ISOR (Initiative Solarmobil Ruhrgebiet) und BSM (Bundesverband Solare Mobilität) gefeiert. Neben Grußworten von Thomic Ruschmeyer (Vorsitender des BSM e.V.), Gerd Petrusch (Vorsitzender des ISOR e.V.) und Mario Löhr (Bürgermeister, Schirmherr der Tour de Ruhr) präsentierte Ralf Damberg die Arbeit des gastgebenden Institutes.
Anschließend hielt Tomi Engel (DGS) einen Vortrag mit dem Thema „Elektromobilität im Zeitalter der Energiewende“. Resümee war, dass Elektromobilität alleine deswegen kommen müsse, da nur regenerative Energie wie Sonne und Wind unendlich verfügbar seien – zudem sei dies auch noch sehr kpstengünstig. Bislang mache sich nur Tesla konsequent auf den Weg zu 100% Elektomobilität – z.B. werde dort der Strom verschenkt, da er im Gesamtkonzept eine untergeordnete Rolle spiele. Allerdings sei ein harter Kampf um Marktanteile in Zukunft abzusehen, wenn auch andere Hersteller Elektromobilität nicht mehr ignorieren und belächeln würden. Zudem sei die Energiewende eng mit einer Mobilitätswende verknüpft, nur zusammen gelinge eine nachhaltige Zukunft.
Nach einigen Ehrungen für besondere Leistungen verschiedener Mitglieder der „Solarmobilgemeinschaft“ und einer Trainingsfahrt über das Ladungsssicherungstestgelände ging es dann ins „Froschloch“, dem Fahrerlager in Dortmund, wo der Abend mit dem dann stattfindenden WM-Spiel abgerundet wurde.
Am nächsten Tag ging es mit einem Rätselspiel mit den Elektromobilen quer durch das Sauerland. Über GPS-Koordinaten wurden Orte wie der Wildwald Voßwinkel, mehrere Naturhöhlen, der Sorpesee und schließlich der Bahnhof Binolen aufgesucht, wo der Verein der Freunde der Hönnetalbahn mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen aufwartete.
Am Arnsberger Spulberg zeigte Matthias Kynast den Teilnehmern eine Freiflächensolaranlage, die während einer Konversionsmaßnahme auf einer alten und Erd- und Munitionsdeponie errichtet worden war. Diese Anlage sorgte auch für die nötige Energie – über eine große Variation von Steckertypen luden die Elektrofahrzeuge Sonnenstrom. Zu guter Letzt löste Martin Behrs bei einem Rätselspiel das Lösungswort der Rallye auf, welches bei der Fahrt selbst niemand herausgefunden hatte: Lithiumeisenphosphatakkumulator.
Am Sonntag erklärte Thomas Krause von der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen die eDrivingSchool, ein Projekt, bei welchem Elektrofahrzeuge und energieliefernde Haustechnik zusammengebracht werden und zudem Fahranfänger Elektromobilität kennenlernen können. Der vom ruhrmobil-E Mitglied Autohaus Rüschkamp gestellte Elektro-Fahrschulwagen fuhr dann auch auf dem letzten Streckenabschnitt mit – zur Elektrotechnikfirma H&V Energietechnik in Nordkirchen. Zur Besichtigung gab es dort eine PV- Anlage gemeinsam mit einem Blockheizkraftwerk.
Im Gasthaus Jakobsbrunnen fand schlussendlich die finale Siegerehrung und damit das Ende der Tour de Ruhr statt. Die modernen Elektrofahrzeuge erwiesen sich auf der gesamten Tour als sehr zuverlässig. Ein älteres Fahrzeug – der CityEL von Stephan Nagel – blieb durch einen Schaden an der Federung liegen. Dies sollte jedoch kein Problem darstellen: noch in der Nacht reparierte Uli Senkowsky das Fahrzeug, so dass Stephan Nagel seinen Heimweg nach Aachen antreten konnte. Elektromobilisten helfen eben untereinander.