Ein Gastartikel von David Hawig, FIAP e.V.
Aufgrund von Internationalisierungsprozessen wächst der Druck auf Unternehmen, vorhandene Produkte und Dienstleistungen stetig weiterzuentwickeln sowie mit innovativen Dienstleistungen neue Geschäftsfelder zu erschließen. Nicht zuletzt der Erfolg von Tesla setzt die traditionellen Autobauer unter Druck. So zeigt der Kundenansturm auf das „Model 3“ mit über 325.000 Vorbestellung allein in der ersten Woche das riesige Potential der Elektromobilität, welches von den bisherigen Autobauern nur unzureichend genutzt wird. Dabei gibt es ein breites Kunden- bzw. Anwenderwissen, sowohl im Internet in Form von Foren, wie etwa www.goingelectric.de, oder offline in Vereinen, wie etwa www.ruhrmobil-e.de, welches bei der Erschließung dieses Absatzmarktes hilfreich sein könnte. Abseits von festen Strukturen werden hier bereits zahlreiche innovative Ideen diskutiert und sogar ausprobiert.
Das Projekt KIE-Lab (Kunden-Innovationslabor Elektromobilität) erforscht aus diesem Grund die frühzeitige Kundenintegration bei der Entwicklung elektromobiler Dienstleistungen. Es wird vom Forschungsinstitut für innovative Arbeitsgestaltung und Prävention (FIAP) e.V. in Gelsenkirchen in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) durchgeführt.
Neue Dienstleistungen, die die Elektromobilität fördern, können z.B. darin bestehen, das Elektromobil zum Nutzer zu bringen (Verfügbarkeit) oder persönliche Einstellungen vorzunehmen und das Fahrzeug mit individuellen Accessoires auszustatten (Individualisierung). Aber auch die Verknüpfung des öffentlichen Nahverkehrs mit Elektroautos und Pedelecs ist ein vielversprechender Ansatzpunkt für neue Dienstleistungen.
Ziel des Projektes ist es, unter anderem neuartige Instrumente in Unternehmen zu etablieren und dort unter Beteiligung von Kunden neue elektromobile Dienstleistungen zu entwickeln und in Geschäftsmodelle zu überführen. In KIE-Lab Workshops arbeiten Anwender wie Anbieter bei der Dienstleistungsentwicklung zusammen, kreieren gemeinsame Innovationspfade für Elektromobilität und bereiten sie zur Umsetzung vor.
Daneben werden, basierend auf den Ideen der Workshops, Zukunftsszenarien entwickelt, welche die Umsetzung unterschiedlicher Innovationen veranschaulichen und auf ein breiteres Fundament stellen. Im Anschluss daran sollen die entworfenen Konzepte veröffentlicht werden, sodass diese in der Praxis von interessierten Unternehmen oder Personen umgesetzt werden können.
Die Netzwerksitzung am 02.05.2016 um 18 Uhr im Wissenschaftspark Gelsenkirchen soll daher dazu genutzt werden, einige solcher Zukunftsszenarien vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren.