Pressemitteilung vom 27.03.13
Elektro-Mobilität gehört mittelfristig zur Zukunft im Straßenverkehr – vor allem in den Ballungsräumen. Davon ist nicht nur die Bundesregierung überzeugt: Sie erwartet nach wie vor, im Jahr 2020 eine Million Strom-angetriebener Fahrzeuge zählen zu können. Für Bochum wäre dies, auf den aktuellen Fahrzeugbestand gerechnet, anteilig eine Flotte von 3.360 Elektro-Autos.
Gegenwärtig sind laut Bochumer Zulassungsstelle genau 52 Strom-Mobile in Betrieb. „Es liegt also noch eine sportliche Aufgabe vor uns“, erkennt Michael Teupen als Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Netzwerkes ruhrmobil-E, das mit Einzel-Initiativen und gebündelten Projekten der E-Mobilität im Ruhrgebiet den Weg bereitet. „Aber so schlecht stehen wir gar nicht da: Immerhin ist der Anteil der Elektrofahrzeuge in Bochum schon mehr als doppelt so hoch wie im Deutschland-Schnitt.“
Neben mehr als einem Dutzend Einzelfahrern haben heimische Unternehmen insbesondere im vergangenen Jahr in Autos mit Stromantrieb investiert. Allen voran die GLS-Bank, die nun fünf Peugeot iOn und einen Opel Ampera zu ihren Dienstfahrzeugen zählt. Die Stadtwerke Bochum sind – neben einigen Elektro-Rollern – mit vier Strom-Pkw unterwegs. Auch der USB hat zwei Pkw und ein Nutzfahrzeug mit Ampere statt Oktan angeschafft.
Einige Bochumer Unternehmen wie z.B. die GLS-Bank stellen ihre E-Fahrzeuge Mitarbeitern bereit, die die neuen Antriebe auch übers private Wochenende ausprobieren wollen. Darüber hinaus besteht allerdings noch ein Angebots-Defizit, denn Privatpersonen haben diese Test-Chance bisher kaum. Mit seinem Unternehmen Jewo-Batterietechnik GmbH will Michael Teupen nun diese Lücke schließen: „Wir eröffnen am 2. April als Nachbar der neuen Claudius-Höfe in der Innenstadt ein Ladenlokal für Elektromobilität. Unter dem Namen jewo.mobil werden Elektro-Autos, -Fahrräder, -Mofas und -Motorräder unter einem Dach zu finden sein, natürlich auch zum Mieten und Ausprobieren.“ Interessierten bietet Jewo als Drive CarSharing – Partner in Bochum ein eigenes Car-Sharing an, für das ein E-Stromos (elektrifizierter Suzuki Splash) und das SAM-Mobil bereit stehen.
Die Tarife fürs Mieten & Testen staffeln sich von 20 Euro für eine Stunde bis zu 180 Euro für ein Freitag-Montag-Wochenende. Das Angebot soll bei Bedarf um E-Smart oder Nissan Leaf oder Opel Ampera ergänzt werden.
Etliche der Bochumer Fahrzeuge fahren außer im dienstlichen Auftrag auch für die Forschung: Unter Leitung von Prof. Constatinos Sourkounis untersucht das RUB-Institut für Energiesystemtechnik, wie es um die Alltagstauglichkeit der Elektro-Mobile bestellt ist – sprich: wie etwa Reichweiten-Bedürfnisse der Nutzer und die tatsächlichen Batterieleistungen zueinander passen, letztere sogar noch optimiert werden können. Ein besonderer Fokus liegt seit Dezember 2012 zusätzlich auf der Langstrecken-Elektromobilität. Dafür ist bis Mai 2014 eine Flotte von 30 Elektrofahrzeugen unterwegs. Drive-CarSharing, ebenso Gründungsmitglied von ruhrauto-E setzt in Essen das Projekt RUHRAUTOe mit 20 Opel Ampera um, ruhrmobil-E setzt sich für eine Erweiterung des Projektes mit lokalen Partnern in Bochum ein.
Erste Anwenderdaten brachte bereits eine Untersuchung des Wuppertaler Klima-Institutes. Ruhrmobil-E-Vorstand Teupen: „Die befragten Nutzer waren im Tagesdurchschnitt etwa 40 Kilometer unterwegs, die allermeisten Tagesstrecken lagen unter 70 Kilometern. Es bedeutet, dass man bequem mit einer Batteriefüllung hinkam, ohne tagsüber nachladen zu müssen.“ Deshalb sei Elektromobilität bereits heute eine sinnvolle Alternative im Ballungsraum-Verkehr: komfortabel, flink, leise – und mit Ökostrom geladen sogar Feinstaub- und Emissions-frei.
Kontakt zu ruhrmobil-E:
Ernesto Ruge: 0173 – 166 2174
Michael Teupen (Vorstand): 0234 – 944 84 – 16
und 0172 – 1891 860